Orthomolekulare Medizin

Der amerikanische Nobelpreisträger Linus Pauling prägte den Ausdruck ›Orthomolekulare Medizin‹ Ende der 60er-Jahre.
›Orthomolekulare Medizin‹ ist die Erhaltung guter Gesundheit und die Behandlung von Krankheiten durch Veränderungen der Konzentration von Substanzen im menschlichen Körper, die normalerweise im Körper vorhanden und für die Gesundheit erforderlich sind.

Seither gewinnt dieser Bereich in der Medizin, vor allem in Amerika, immer mehr an Bedeutung, in letzter Zeit auch zunehmend in Europa. Dabei ist das Prinzip und die Wirkweise dieser Methode denkbar einfach. Orthomolekular bedeutet, dass die richtigen Moleküle in der richtigen Menge und am richtigen Ort eingesetzt werden. Dabei handelt es sich um Stoffe, die normalerweise bereits im Körper vorhanden sind – also in erster Linie Vitamine, Spurenelemente, Mineralstoffe, aber auch Aminosäuren, Fettsäuren und dergleichen mehr.

Der Schwerpunkt liegt auf der Behandlung mit Nährstoffen. Die orthomolekulare Medizin geht davon aus, dass viele Erkrankungen ursächlich mit Nährstoffmangelzuständen oder zumindest -ungleichgewichten zusammenhängen. Die Entstehung dieser Therapierichtung in den USA kommt auch nicht von ungefähr. Die Ernährungssituation ist dort noch deutlich schlechter als bei uns in Europa. Mangelsituationen an einzelnen Nährstoffen sind wesentlich früher zutage getreten als bei uns, wobei der Begründer der Methode, Linus Pauling selbst, durch die Erfoschung des Vitamines C berühmt wurde. Durch die verschiedenen Herstellungsarten sinkt die Qualität der Lebensmittel derart ab, dass aufgrund der langen Haltbarkeit große Nährstoffverluste in Kauf genommen werden müssen. Die amerikanische Bevölkerung gehört heute – zumindest zum Teil – zu den qualitativ am schlechtesten ernährten Menschen dieser Erde. Als Folge davon registrierte man eine rasante Zunahme der Zivilisationserkrankungen bereits in jüngeren Jahren.

Versuche, durch Zugabe entsprechender Nährstoffe Erkrankungen zu behandeln, gehen bereits zurück bis in die 30er-Jahre. Auch existieren bereits Berichte über Tierversuche in diesem Zeitraum. Mit der detaillierten Kenntnis um Stoffwechselvorgänge im menschlichen Organismus hat sich das Einsatzgebiet der orthomolekularen Medizin erweitert, und 1975 wurde von Linus Pauling die ›California-orthomolecular-medical-society‹ ins Leben gerufen. Orthomolekulare Medizin ist auch in der Schulmedizin nichts Unbekanntes. Seit langem sind entsprechende Mangelzustände von Vitaminen als spezifische Erkrankungen bekannt, andererseits
wird bei bestimmten Stoffwechselerkrankungen auch der entsprechende Nährstoff, der danach das Heilmittel darstellt, mit Erfolg verabreicht (z.B. Eisenmangelanämie!).

›Eure Heilmittel sollen Eure Nahrungsmittel und Eure Nahrungsmittel Eure Heilmittel sein‹
(Hippokrates)

In diesem Licht könnte man das Besondere der orthomolekularen Medizin sehen.

Die Beschreibung zur Orhomolekularen Medizin durfte ich dankenswerterweise aus dem Lehrskript für Orhomolekulare Medizin meines ehemaligen Dozenten Wolfgang Gerz (t) übernehmen. Man kann meiner Meinung nach diese faszinierende Behandlungsmethode kaum besser beschreiben.