Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten

Als ursprünglich hauptberuflich tätiger Physiotherapeut war für mich die enorme Bedeutung der Nahrungsmittelunverträglichkeiten im Zusammenhang mit den unterschiedlichsten Beschwerden vieler (chronischer) Patienten überhaupt nicht bewusst. Kein Wunder, denn es wurde diesem Gebiet in meiner damals fast ausschließlich schulmedizinisch geprägten Ausbildung ja auch keine besondere Bedeutung eingeräumt…

Selbst während meiner Vorbereitung auf die Heilpraktiker-Prüfung wurde dieses Gebiet nur sehr randständig behandelt, und wenn, dann überwiegend in Zusammenhang mit Magen-/Darmbeschwerden erwähnt.

Nach meinen heutigen Erfahrungen spielen dagegen Nahrungsmittelunverträglichkeiten (NMU) häufig bei den unterschiedlichsten Beschwerdebildern wie bspw. chronischen Rückenschmerzen, Erschöpfung, psychischen Symptomen (Panikattacken, depressiven Verstimmungen, Stimmungsschwankungen, Aufmerksamkeitsdefiziten u.v.a.m.) eine bei weitem unterschätzte – weil auch kaum bekannte – Rolle!

Der amerikanische, ganzheitlich arbeitende Arzt Dr. Jonathan Wright listet in seinem (leider nur in englischer Sprache verfügbaren) Buch Guide To Healing With Nutrition folgende Symptome in Zusammenhang mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten auf:

  • Asthma
  • Bettnässen
  • Harnblasen-Infektionen
  • Bronchitis
  • Bursitis (Schleimbeutelentzündungen)
  • Apthen
  • Zöliakie
  • Chronische (untere) Rückenschmerzen
  • Depressionen
  • Diarrhoe (Durchfall)
  • Dünndarm-Geschwüre
  • Ekzeme / Hautausschläge
  • Ödeme (Wasseransammlungen / Schwellungen im Gewebe)
  • Ohnmachtsanfälle
  • Müdigkeit / Erschöpfung
  • Gasbildung im Darm / Blähungen
  • Gastritis (Entzündung der Magenschleimhaut)
  • Kopfschmerzen
  • Nesselsucht
  • Hyperaktivität
  • Unterzucker / zu niedriger Blutzuckerspiegel (Hypoglykämie)
  • Reizdarmsyndrom
  • Juckreiz
  • Gelenkschmerzen / Gelenkschwellungen
  • Lernschwierigkeiten
  • Resorptionsstörungen (des Magen-/Darmtraktes)
  • Minimale Fehlfunktionen des Gehirns (‘minimal brain dysfunctions’)
  • Nierenschädigung mit Ödemen (Nephrosen)
  • Persönlichkeitsveränderungen
  • Eiweißausscheidung im Urin
  • Rezidivierende (häufig wiederkehrende) Infekte
  • Krämpfe
  • Sinusitiden (Entzündungen der Nasennebenhöhlen)
  • Colitis Ulcerosa (chronisch entzündliche Darmerkrankungen)

Da fragt man sich bei dieser großen, vielschichtigen Aufzählung an wirklich unterschiedlichsten Beschwerdebildern doch völlig zu Recht, warum dieses Gebiet in der heutigen (offiziellen) Medizin dann nur eine so geringe Rolle zu spielen scheint …

In meinem Praxis-Alltag nimmt mittlerweile die Untersuchung auf eventuell vorhandene Nahrungsmittelunverträglichkeiten einen wichtigen Platz ein.